Willkommen in der Organismendemokratie!

Demokratien entwickeln sich, indem sie dem Anspruch Teilhabe und Politik für Alle zu ermöglichen, immer wieder neu gerecht werden. Wer sind diese Alle?

Die Öffnung der Demokratie für die 2-10 Millionen anderen Arten von Lebewesen, die gleichzeitig mit der dominanten Wirbeltierspezies Mensch den Planeten besiedeln, war ein unvermeidlicher und längst überfälliger Schritt.

Als Organismendemokratie bezeichnen wir ein politisches System, in dem alle Macht von allen Lebewesen eines Staatsgebietes ausgeht. Alle Lebewesen des Staatsgebietes einer Organismendemokratie sind Bürger*innen, mit gleichen Rechten und gleichem Anspruch auf politische Teilhabe.

Die Organismendemokratie beteiligt von Bäumen und anderen Pflanzen über Wirbeltiere, wirbellose Tiere und Pilze bis zu Bakterien und Viren alle Arten von Lebewesen, die einen gemeinsamen Lebensraum besiedeln. Im Rahmen der Form der Repräsentativen Organismendemokratie werden die Organismen in 7 Fraktionen im Parlament der Lebewesen vertreten.

Angesichts der zunehmenden Gefährdung der Existenzgrundlagen der Menschen und zahlloser anderer Lebensformen, eröffnet das System der Organismendemokratie die Chance, durch einen grundsätzlichen Politikwandel ein gemeinsames und gerechtes Leben aller Spezies zu ermöglichen!

Seit 2017 arbeitet die Künstler*innengruppe Club Real an einem Zyklus von Arbeiten unter dem Titel Organismendemokratie.

Mehr Informationen hier: https://organismendemokratie.org
Aktuelle Termine hier: https://organismendemokratie.org/termine/

Die aktiven Mitglieder von Club Real: Marianna Sonneck, Paz Ponce, Mathias Lenz und Georg Reinhardt.

Marianna Sonneck wurde 1975 in Wien geboren, ist Teil der Künstler*innengruppe Club Real und arbeitet an partizipativen Kunstformen und dem Langzeitprojekt Organisms Democracy. Ihre ursprüngliche künstlerische Ausbildung absolvierte sie im Bereich Theater (Schauspieldiplom 1997 an der Universität für Kunst und Design Graz). Als Gründungsmitglied von Club Real ist sie seit 2000 kontinuierlich in diesem und anderen kollektiven Kontexten aktiv. Ihr Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung künstlerischer, nicht-hierarchischer Begegnungsformen. 2018 veröffentlichte sie das Buch Partizipation Stadt Theater über partizipative Kunst bei Theater der Zeit, Berlin. Seit 2017 widmet sie sich insbesondere den menschlichen Beziehungen zu anderen Lebewesen, indem sie den Projektzyklus Organisms Democracy mitgestaltet und aufrechterhält. Sie sieht ihre Arbeit als Unterstützung eines Paradigmenwechsels hin zu einem gleichberechtigten Zusammenleben der Arten. Die Multi-Spezies-Performance Jenseits der Natur - Volksherrschaft im Garten Wien wurde zum Impulse Theater Festival 2019 eingeladen. Ebenfalls im Jahr 2019 schuf Club Real das Community-Art-Projekt LASA10CARNAVAL, das im Rahmen der 13. Bienal de la Habana gezeigt wurde. Seit 2019 arbeitet sie an dem ortsspezifischen Kunstexperiment Organisms Democracy Berlin Osloer Straße.


Marianna Sonneck, Foto: Marie Pierre Leroux

Paz Ponce


Paz Ponce und Georg Reinhardt

Georg Reinhardt (*1972 in Wien als G. Springer) ist ausgebildeter Gaertner und Theaterpraktiker. Seit 25 Jahren arbeitet er mit der Kuenstlerinnengruppe Club Real an ortsspezifischen Gemeinschaftsprojekten und urbanen Praktiken. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt in der Auseinandersetzung mit Beziehungen und Konflikten in Oekosystemen unter Einbeziehung aller Lebewesen als gleichberechtigte Mitbuergerinnen. 2017 verfasste er zusammen mit Hannes Anbelang die allgemeine Deklaration der Organismenrechte und engagiert sich seit dem mit der NGO Organisms Democracy fuer die Etablierung von Organismen- Demokratien in von Menschen beherrschten Oekosystemen.

Mathias Lenz geb. 1980 in Linz, Kindergarten, Volksschule, AHS Matura, Präsenzdienst,
Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien bei Elfriede Ott und
Elevenvertrag am Wiener Burgtheater. Dann doch lieber Performancekünstler
geworden. Seitdem Arbeiten an den Überschneidungen zwischen Objekttheater,
Live Art und Maschinenbau sowie an imaginierten politischen Realitäten.

Mathias Lenz, Photo: Kiki Laureen