Die Künstler*innengruppe Club Real entwickelt seit 2000 partizipative, ortsspezifische Projekte. Installationen, Eins-zu-Eins-Begegnungen, politische Rollenspiele und partizipative Stadtentwicklungsprojekte laden die Besucher*innen dazu ein, alternative Realitätsentwürfe mitzugestalten.

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Club Real Vita und Projektliste

Zum Thema meaningful participation gelang es Club Real mit dem Projekt Folkstheater/Teatr Ludowy von 2015 bis 2017 in Frankfurt (Oder) und Słubice durch Praktiken zur kollektiven Kunstproduktion die Stadtgesellschaft in den kreativen Entwicklungsprozess zu involvieren. Dieser Prozess ist in dem von Club Real herausgegebenen Buch Partizipation Stadt Theater (Theater der Zeit, 2018) dokumentiert.

Seit 2018 arbeitet Club Real in Berlin, Gelsenkirchen, Augsburg und seit 2024 auch Münster an dem partizipativen Politikexperiment Organismendemokratie. Gleiche politische Rechte für alle Lebewesen - das ist die radikale Forderung des Projektes, die im Rahmen der einzelnen Organismendemokratien real umgesetzt wird. 2019 war Club Real mit „Jenseits der Natur- Volksherrschaft im Garten_Wien“ zum Impulse Theater Festival eingeladen. Ebenfalls seit 2019 gibt es in Berlin eine Organismendemokratie, die gerade ihre fünfteLegislaturperiode startet, und in Gelsenkirchen konnte Club Real mit 800.000 Jahre Photosynthese - Organismendemokratie Gelsenkirchen eine weitere Langzeitarbeit starten.
Der Zyklus von Arbeiten wird auf der website organismendemokratie.org dokumentiert und weitergeführt.

2019 war Club Real außerdem mit der Performance-Installation „LASA10CARNAVAL“ auf der Biennale in Havanna, Kuba vertreten. 2020/21 hat Club Real für das Impulse Theater Festival das Stadtprojekt in Mülheim an der Ruhr gestaltet. Das Doppelprojekt Eigentum verpflichtet e.V. und DIE GROSSE SCHERE beschäftigte sich mit den immer krasser werdenden Vermögensunterschieden und versuchte, Integration in die Mitte der Gesellschaft von oben anzustoßen.

Club Real bringt seit seiner Gründung Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammen. Momentan aktive Mitglieder sind Marianna Sonneck, Paz Ponce, Georg Reinhardt und Mathias Lenz.
Ehrenmitglieder sind Monika Hartz (2019 verstorben), Gabi Coura und Johann Müller.

clubreal.de organismendemokratie.org instagram.com/clubrealberlin

Club Real beim Locally Alien Festival 2023 in Malmö

Club Real ist seit 2000 tätig. Einige der ersten Arbeiten waren eine Wintersportolympiade für Stofftiere und Puppen (WOSP), eine temporäre Aneignung einer Brachfläche (Unser Graceland) und die performative Installation „Der Berg“ (Berlin 2005), die Club Real als plakative Aneignung und Öffnung des ehemaligen Berliner “Palast der Republik” initiiert und im Team umgesetzt hat. Ebenfalls im „Palast der Republik“ erfand das Performance-Kollektiv 2004 die kulturelle Praxis “Das Ahnenamt” und konnte seither über 500 Ahnenadoptionen verzeichnen. In Wien baute Club Real 2010 ein Museum der islamisch-österreichischen Beziehungen an der Wiener Ringstraße (“Geliebter Feind”); in Plovdiv in Bulgarien machten sie ebenfalls 2010 die Investmentruine eines Einkaufszentrums zum Schauplatz eines Horrorromans. In Frankfurt/Oder und Słubice entwickelte Club Real im Projekt „Folkstheater/Teatr Ludowy“ 2015 bis 2017 Praktiken zur kollektiven Kunstproduktion, und gab darüber 2018 im Verlag Theater der Zeit ein Buch heraus: "Partizipation Stadt Theater"

Bei der Bienale 2019 in Havanna hat Club Real zusammen mit dem arte contextual Zentrum LASA das Projekt „LASA 10 CARNAVAL“ - eine partizipative Performance Installation mit über 100 Mitwirkenden - verwirklicht. LASA10CARNAVAL

Aktuell arbeitet Club Real Berlin an dem Projektzyklus Organismendemokratie – an der Unterwanderung des anthropozentrischen Weltbildes und dem demokratiepolitischen Feldversuch, allen Lebewesen von der Schnecke über das Wurzelknöllchenbakterium bis hin zum Igel die gleichen politischen Rechte zuzugestehen.

Die Gruppe versammelt Expertinnen aus den Bereichen Performance, Darstellende Kunst, Architektur, Musik und bildende Kunst. In die vorwiegend partizipatorisch und ortsspezifisch ausgerichteten Projekte werden immer auch lokale Akteur*innen und andere Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Kulturarbeiter*innen eingebunden. Eine langjährige Kooperation verbindet Club Real mit der finnischen Performerin und Regisseurin Tuire Tuomisto und mit dem kubanischen arte contextual Zentrum LASA in Havanna.

Swantje Karich (Die Welt) über Club Real:
„Die künstlerischen Werkzeuge für ihre partizipatorischen Installationen sind die Zeichnungen, das Theater, die Architektur, die Sprache, die Schrift und ganz besonders wichtig der Ort und die Menschen, die dort leben. Sie kapern ihre Bühnen nicht, überlagern nicht die Strukturen, sondern fügen sich ein, um umso deutlicher die Bewohner herauszufordern."


Monika Hartz


Gabi Coura als Parlamentarierin der Organismendemokratie Wien 2019


Mathias Lenz im Bühnenbild von "Jenseits der Natur"


Tuire Tuomisto (rechts unten) bei der Vorbereitung für Organisms Democracy Baltic Sea


Georg Reinhardt, Paz Ponce und Marianna Sonneck mit Candelario bei der Arbeit zu "LASA10CARNAVAL"

Marianna Sonneck is a performance artist with a focus on interactive formats and installations in public space. She was a founding member of the artist group Club Real in Berlin in 2000. Trained as an actress (Kunstuniverstät Graz), she first worked at state-run theaters as an actress before turning to less hierarchical forms of collaboration and forms of presentation beyond the classical theater logic. From 2015 to 2017, she realized the project Folkstheater/Teatr Ludowy with Club Real in Frankfurt (Oder) and published a book about it with Theater der Zeit with the title Partizipation Stadt Theater. Club Real was further invited to the ImpulseTheater Festival 2019 with the project "Beyond Nature" and they were also represented at the 13th Havana Biennale in Cuba with "LASA10CARNAVAL" in 2019. Since 2018 she has been focusing on the project cycle Organisms Democracy and manages the ongoing durational project Organisms Democracy Berlin Osloer Straße.

Paz Ponce is the founder and co-director of the project space "neue häute" at the Uferstudios in Berlin. As a cultural producer and researcher, she focuses on "contemporary artistic creation" and approaches the dramaturgy of the collective in relation to exhibitions, residencies and art projects in Europe, Asia, Latin America and the Caribbean. She is a consultant for the Erasmus + project "Curating in context 2019 - 2021" and has published on artistic practices in Cuba.

Mathias Lenz is an actor, sound engineer and inventor. He completed his acting training at the Vienna Conservatory. His clients include the Burgtheater Vienna and the Stadttheater Gera; he has also worked at the Sophiensaelen in Berlin, with the muunkompanie Vienna and with the Teatro Stazzioni in Florence. He is a member of the Berlin-based artists' group Club Real. As a sound and event technician, he accompanies book fairs, panel discussions and the band Worst Case Phantasies. He has also been involved in the realization of various short feature films. He holds three registered patents for new inventions, including the "radiological storage grid".

Georg Reinhardt, born Georg Springer in Vienna in 1972. Trained as a gardener in Vienna and England. Studied architecture at the Vienna Academy of Fine Arts. 1996-1999: engagements at the Schauspiel Erfurt and Schauspielhaus Bochum. Worked as a book illustrator, graphic designer and voice-over artist for radio plays. Since 2000, Georg Reinhardt has been working as a draughtsman, make-up artist, performance and conceptual artist in the Berlin-based artists' group Club Real, which he co-founded. With Club Real, he has worked on the conception and realization of more than 50 projects in Germany, Austria, Finland, Cuba, Poland, Spain and Bulgaria. Since 2017, he has been involved in Organisms Politics together with Hannes Anbelang. Co-author of the Universal Declaration of Organism Rights.